Prof. Dr. Med. Frank Werdin
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Prof. Dr. Frank Werdin studierte Humanmedizin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Von 1997 bis 2000 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Wundsprechstunde Tübingen und promovierte zum Thema chirurgische Behandlung der chronischen Wunde am Bein.


Während des Studiumsverbrachte er 3 Monate in Melbourne, Australien. 2002 begann er mit der ärztlichen Tätigkeit am Zentrum für Hauterkrankungen, worauf hin er anschließend an die renommierte Gemeinschaftspraxis mit Belegabteilung Lampe/Wolters in Frankfurt am Main wechselte und den Frankfurter Live OP-Kurs mitorganisierte. 2006 setzte er die klinische Ausbildung fort und startete mit der wissenschaftlichen Arbeit an der Klinik für Hand, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie unter der Leitung von Prof. Schaller an der BG-Unfallklinik Tübingen. Am Brustzentrum Vogtareuth unter Leitung von Dr. Alberto Peek verbrachte er 6 Monate. Ab 2007 war Dr. Werdin Lehrbeauftragter der Klinik für Plastische Chirurgie in Tübingen.


Nachdem er seine Facharztprüfung und Habilitation erfolgreich abgeschlossen hatte, nahm er 2010 eine Oberarztstelle am Zentrum für Plastische Chirurgie des Marienhospitals Stuttgart unter Leitung von Prof. Schöller an. Anfang 2012 erlangte er die Zusatzbezeichnung Handchirurgie. Im Oktober desselben Jahres nahm er die leitende Position des Bereichs Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Diakonie-Klinikum Stuttgart an und entwickelte diese im weiteren Verlauf zu einer eigenständigen und erfolgreichen Abteilung.

Dr. Med. Matthias Pfau
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Dr. Matthias Pfau studierte von 1988 bis 1994 Humanmedizin an der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg und promovierte dort 1996. Als Stipendiat des Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) war er im Rahmen seines praktischen Jahres für acht Monate an der Universidad Autónoma de Nuevo León, Mexico tätig.


Seine erste chirurgische Stelle trat er 1995 in der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Universitätsklinik Freiburg an und durchlief dort die Intensivstation, die viszeralchirurgische und kinderchirurgische Station sowie Stationen der Herz-Gefäßchirurgie und Unfallchirurgie.


1999 wechselte er an die berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen an die Abteilung für Hand-, Plastische-, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie. Nach einer sechsmonatigen Rotation an das Marienhospital Stuttgart, Abteilung für Handchirurgie, Mikrochirurgie und rekonstruktive Brustchirurgie legte er im Januar 2004 die Facharztprüfung Plastische und Ästhetische Chirurgie ab.


Im April 2005 wechselte er als Oberarzt an das Marienhospital Stuttgart in die Abteilung für Handchirurgie, Mikrochirurgie und rekonstruktive Brustchirurgie. Im März 2006 erlangte er die Zusatzbezeichnung Handchirurgie und kehrte vom Oktober 2007 bis September 2012 als Leitender Oberarzt an die BG-Klinik Tübingen zurück. Während dieser Zeit absolvierte er ein Fernstudium im Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, das er mit dem Titel Master of Arts (M.A.) erfolgreich abschloss.


Seit Oktober 2012 leitet er gemeinsam mit Privatdozent Dr. med. Frank Werdin die Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie am Diakonie Klinikum Stuttgart.


IM GESPRÄCH MIT
12 Fragen an Chefarzt Professor Werdin

Die Ästhetische Chirurgie ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Fachgebiet. Welche Erfahrungen und Expertise bringen Sie dafür mit?

Ich glaube, dass ich meinen Patienten eine große Expertise und damit Behandlungssicherheit bieten kann.

Bereits vor meiner Facharztausbildung zum Plastischen Chirurgen habe ich zwei Jahre in der Dermatologie gearbeitet, einem der Plastischen Chirurgie nahestehenden Fachbereich, in dem ich die Haut sehr gut kennengelernt habe – das Organ, an dem ich heute täglich arbeite.

Die Ausbildung zum Plastischen Chirurgen habe ich an mehreren renommierten Kliniken in Deutschland absolviert. Dadurch habe ich ein sehr breites Spektrum und unterschiedliche Lösungswege für ein und denselben Eingriff kennengelernt.

Die wissenschaftliche Tätigkeit und die Habilitation an der Universitätsklinik Tübingen haben mir außerdem einen neuen Blickwinkel für die Aufgaben und Herausforderungen im klinischen Alltag eröffnet.

Erst nach mehrjähriger Fach- und Oberarzttätigkeit habe ich angefangen, rein ästhetisch begründete Eingriffe durchzuführen.

Diese Operationen sollte ein Arzt aus meiner Sicht erst dann durchführen, wenn er alle anderen Eingriffe sicher beherrscht.

Neben der großen Expertise ist es uns wichtig, unseren Patienten mit Menschlichkeit, Zuwendung, Respekt und Verständnis zu begegnen. Wir wollen eine Hilfestellung bei der Lösung ihrer Probleme geben und individuelle Wünsche erfüllen.

Sie sind als guter Teamplayer bekannt – im Sport und im Beruf. Warum?

Nur die Arbeit im Team ermöglicht eine exzellente medizinische Versorgung. Dazu gehören alle – vom Operateur über den Narkosearzt bis zur Pflegefachkraft und der medizinischen Fachangestellten. Denn nur das Team ermöglicht die maximale Sicherheit mit einer medizinischen Versorgung rund um die Uhr.

Das Diakonie-Klinikum hilft uns, unsere Vorstellungen von einer perfekten Behandlung und Patientenversorgung umzusetzen.

Die verschiedenen Fachabteilungen ermöglichen eine interdisziplinäre medizinische Versorgung im Team und erhöhen dadurch die Behandlungssicherheit.

Das Diakonie-Klinikum Stuttgart ist ein wertorientiertes Krankenhaus mit christlich-diakonischer Prägung. Bringen Sie Ihre Arbeit damit in Einklang?

Ja, mit Sicherheit! Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Empathie und Menschlichkeit sollten bei der Behandlung jedes Patienten im Vordergrund stehen.

Das Diakonie-Klinikum bietet eine sehr hohe medizinische Qualität und ist bekannt für die gute Pflege und Betreuung der Patienten.

Das sind auch für uns ganz wichtige Werte.

Der moderne Krankenhausbau bietet Patienten auf Wunsch Zimmer mit hohem Komfort und einem Plus an persönlichem Service.

Die Ausstattung der Operationssäle ist technisch auf dem neuesten Stand und lässt keine Wünsche offen. So macht mir als Arzt die Arbeit Spaß.

Welches Leistungsspektrum bieten Sie Ihren Patienten an?

Wir bieten das gesamte Spektrum der ästhetischen Chirurgie mit Ausnahme der Nasenchirurgie. Ein Schwerpunkt in unserem Behandlungsspektrum ist die Brustchirurgie.

Wir arbeiten intensiv mit dem zertifizierten Brustzentrum am Diakonie-Klinikum zusammen und wurden als eine der wenigen Kliniken in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie als Rekonstruktives Brustzentrum ausgezeichnet.

Die Gesichtschirurgie und Straffungsoperationen an Bauch, Beinen und Po sind unsere weiteren Schwerpunkte.

Meldungen über Schönheitsoperationen mit zweifelhaftem Ergebnis verunsichern viele.

Man muss zwischen Komplikation und misslungenem Ergebnis unterscheiden. Komplikationen können bei jeder Behandlung auftreten. Entscheidend ist für mich, dass jeder Patient vor der Behandlung ausführlich über mögliche Risiken aufgeklärt wird.

Misslungene Eingriffe – also nicht zufriedenstellende Ergebnisse – lassen sich aus meiner Sicht nur durch eine große Fachkenntnis des behandelnden Arztes und die ausführliche Information des Patienten über die Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung vermeiden.

Sie decken das gesamte Leistungsspektrum der Ästhetischen Chirurgie ab. Gibt es Grenzen für Sie?

Klar gibt es für uns Grenzen. Beispielsweise wenn wir die Wünsche und Vorstellungen einer Patientin oder eines Patienten nicht oder nur mit großen Risiken erfüllen können. In diesen Fällen lehnen wir die Behandlung ab. Und wir operieren in der Regel keine Kinder oder Jugendlichen.

Schönheit und Schönheitsempfinden sind subjektiv. Was ist für Sie schön?

Ich unterscheide zwischen Attraktivität und Schönheit.

Schönheit ist für mich ein rein äußerliches Merkmal, eines von vielen, das Attraktivität ausmacht. Erst das Zusammenspiel verschiedener persönlicher Eigenschaften macht attraktiv.

Für mich sollte das Erscheinungsbild und die äußere Form zum Menschen passen.

Ich selbst habe beispielsweise kein Ideal einer Brustform und versuche für jede Patientin ihre individuell passende Form oder Schönheit „herzustellen“.

Ziel ist für mich hierbei Individualität und – sofern möglich – auch immer ein „nicht operiertes“, also natürliches Aussehen. Das empfinde ich als schön.

Mein Empfinden ist hier aber zweitrangig. An erster Stelle stehen die Wünsche und Vorstellungen unserer Patienten.

Ich habe die Aufgabe zu prüfen, ob die Vorstellungen der Patienten ohne Operationsrisiko umzusetzen sind.

Gibt es ethische Aspekte, die Sie bei Ihrer Arbeit leiten?

Schönheitschirurgie und kosmetische Eingriffe sind immer wieder in der Diskussion. Für die einen muss ein Eingriff immer einen medizinischen Nutzen haben, für andere darf eine OP auch einfach nur „schön machen“.

Als Plastische Chirurgen operieren wir viele Patienten, bei denen der Eingriff medizinisch notwendig ist.

Ich bin jedoch der Meinung, dass eine Operation auch aus rein ästhetischen Gründen vertretbar ist.

Ein Großteil der medizinischen Behandlungen, die heute durchgeführt werden, dienen der Verbesserung der Lebensqualität und nicht dem reinen Überleben.

Dazu gehören auch die sogenannten Schönheitsoperationen. Studien zeigen, dass Menschen, die sich selbst als schön empfinden, zufriedener und glücklicher sind, also eine höhere Lebensqualität haben. Auch das ist ein medizinischer Nutzen.

Wie vor jeder medizinischen Behandlung gilt es aber ganz besonders bei kosmetischen Eingriffen, das Für und Wider, Risiko und Nutzen sorgfältig abzuwägen und mit dem Patienten zu besprechen.

Schönheitschirurgie ist Vertrauenssache – und Werbung kann in die Irre leiten. Wie gewinnen Sie Ihre Patienten?

Auf aggressive Werbung verzichten wir bewusst. Werbung ist in unserem Fachgebiet ein sehr schmaler Grat. Die Gefahr, Wünsche oder Bedürfnisse bei Patienten zu wecken, die vorher nicht bestanden, ist groß.

Die meisten unserer Patienten kommen durch Empfehlung von anderen zufriedenen Patienten oder von Ärzten.

Zuletzt kamen auch viele Patienten aufgrund der Sonderausgabe der Gala Beautify, die sich intensiv mit dem Thema Schönheitschirurgie beschäftigt und eine unabhängige Expertenliste erstellt hat.

Hier bin ich als Experte für die Kategorien „Gesicht, Brust, Bauch und Beine“ aufgeführt.

Gibt es eine Verbindung von Schönheit und Funktion?

Schönheit und Funktion sind untrennbar miteinander verbunden. Auch hier gilt der Grundsatz „Form follows function“.

Aus unserer Entwicklungsgeschichte haben wir Menschen gelernt, das als schön zu empfinden, was funktioniert. Das entspricht dem Prinzip der Arterhaltung und dient der Fortpflanzung.

Schönheit ist für mich auch immer mit Natürlichkeit verbunden. In der Natur hat immer alles einen Sinn oder eine Funktion. Das ist beim Menschen auch so.

Viele Patienten fühlen sich nach einem Eingriff alleingelassen. Wie betreuen Sie Ihre Patienten nach einer OP?

Die Nachsorge ist genauso wichtig wie die Planung und die Operation selbst. Deshalb muss man vor Operationen im Ausland warnen, weil die Nachsorge durch den Operateur nur schwer gewährleistet werden kann.

Bei uns erfolgt im Anschluss an die Operation die ambulante Nachsorge und Nachbehandlung im Diakonie-Klinikum.

Termine dafür werden bereits am Operationstag oder bei der Entlassung vereinbart. In seltenen Fällen, etwa bei Patienten mit langem Anreiseweg, versuchen wir, die Nachkontrollen etwas zu reduzieren und eine heimatnahe Mitversorgung durch ärztliche Kollegen zu organisieren.

Wenn jemand den Wunsch hat, sich bei Ihnen behandeln zu lassen – wie kommt er zu Ihnen in die Klinik?

Der erste Kontakt erfolgt meist telefonisch oder per Mail. Wir vereinbaren dann ein erstes ausführliches Beratungsgespräch.

Das Gespräch dauert etwa 45 bis 60 Minuten und dient dem gegenseitigen Kennenlernen und der Befundaufnahme. Am Ende bekommt der Patient einen Behandlungsplan. Auf Wunsch kann ein Zweitgespräch vereinbart werden.

Hat sich der Patient bereits für eine Behandlung entschieden, erfolgt hier die detaillierte Operationsplanung mit Aufklärung über den Eingriff und die Narkose.